Portrait: AreYouVeda 🌱🍛🧘🏻
Soulfood für alle mit gesundem Hunger.
Ein Fest für die Augen, die Gesundheit und die Umwelt. Das Start-Up AreYouVeda liefert ab März 2022 Ayurveda-Menüs auf höchstem Niveau. «Weekly Treats» und «Daily Goods» für Zuhause, im Büro oder für den Yoga-Workshop. Saisonale und biologische Produkte und klimaneutrale Verpackungen sorgen für einen unbeschwerten Genuss.
Hallo Yoga hat sich mit Sarah Menzi, der Gründerin von AreYouVeda über ayurvedische Ernährung, Start-Up Gefühle, Nachmittags-Müdigkeit und Balance im Alltag unterhalten. SPOILER: Bis zum Ende lesen lohnt sich ;)
Alle haben es schon mal gehört, nicht viele wissen was Ayurveda/Ayurvedische Ernährung eigentlich ist. Kannst du uns helfen?
“Es ist tatsächlich so, dass viel Unwissen und leider auch viele Vorurteile um die Ayurvedische Ernährung bestehen. Die Ayurvedische Ernährung ist sehr individuell und die Nahrungsmittel werden grundsätzlich nicht in gut oder schlecht unterteilt. Aber was für meine Gesundheit förderlich ist, mag für deine Gesundheit hinderlich sein. Es geht darum, seine eigene Konstitution zu kennen und danach zu leben. Ein Mensch mit einem trägen Stoffwechsel benötigt anregende und leichte Nahrungsmittel, ein Mensch mit einem sehr aktiven Stoffwechsel verträgt auch gut Rohkost und andere schwerer verdauliche Lebensmittel. Wenn ich nach jeder Mahlzeit Verdauungsbeschwerden wie z.B. Schmerzen oder Völlegefühl habe, dann kann ich davon ausgehen, dass die Nahrungsmittel, welche ich zu mir nehme, nicht den Bedürfnissen meines Körpers entsprechen - was aber nicht heisst, dass eben genau diese Nahrungsmittel ungesund sind. Oft höre ich dann den Satz „Ja, aber ich esse doch so gesund und trotzdem habe ich Beschwerden!“ Im Ayurveda bist du nicht was du isst, sondern du bist, was du verdaust. Ich finde, dieser Satz bringt die Ayurvedische Ernährung sehr schön auf den Punkt.
Ayurveda ist ein Heilsystem. Das Wissen und die vielen Traditionen sind so gross und tief wie der Ozean. Diese Grösse und Tiefe finde ich unheimlich berührend, auf der anderen Seite finde ich es frustrierend, dass ich niemals werde alles erfassen können. Ich sage mir dann immer, dass ich auch nicht im Ozean schwimmen gelernt habe, sondern in einem kleinen Becken im Hallenbad. Es ist ok, nicht alles zu wissen und zu verstehen. Gerade wenn man für eine Familie mit kleinen Kindern kocht, muss man das Ganze mit viel Pragmatismus angehen. Ich bin darauf angewiesen, dass ich den Ayurveda in einem modernen Kontext anwenden kann, was mir mit ein bisschen Flexibilität ziemlich gut gelingt.”
Was ist deine Vision hinter AreYouVeda und wie lange tüftelst du schon an dieser Idee?
“Der Samen zu dieser Idee wurde im Frühling des letzten Jahres gesät. Ich war mit einer Kollegin in Zürich zum Mittagessen verabredet, da erzählte mir sie von dieser Detox Woche, die sie kürzlich zu Hause gemacht hatte. Ab da fing es an zu rattern in meinem Kopf. Ich hatte bis dahin als selbstständige Fotografin gearbeitet und war vertraut damit, ein Business aufzubauen und zum Erfolg zu bringen. Tief in mir wusste ich, dass der Ayurveda meine Berufung ist und ich wusste auch, dass ich in der Selbstständigkeit bleiben wollte. Schnell war klar: Ich mach das. Die Vorbereitungen haben fast ein Jahr gedauert, da ich daneben noch voll als Fotografin gearbeitet habe. Seit Januar bin ich nun voll und ganz für AreYouVeda im Einsatz.”
Macht dich der offizielle Start nervös? Geht ein Traum in Erfüllung? Was wünschst du dir?
“Die Nervosität überkommt mich immer mal wieder, ich kann sie aber auch immer wieder gut zur Seite legen. Ich mache nun die Erfahrung, dass es komplett was anderes ist, wenn man finanziell nur für sich selbst verantwortlich ist - oder wie ich jetzt - monatlich seine Mitarbeiter:innen bezahlen muss. Diese Tatsache ist gedanklich sicherlich die grösste Herausforderung. Weiter bin ich ein Kontrollfreak und ich würde vom Einkauf der Lebensmittel bis zur Auslieferung am liebsten alles selbst machen. Aber natürlich geht das nicht. Hier habe ich noch Potential zur persönlichen Weiterentwicklung. Delegieren, loslassen und vertrauen ist angesagt.
Ich bin nicht jemand, der jahrelang von etwas träumt, das dann eines Tags auf einmal in Erfüllung geht. Dafür bin ich wohl viel zu sehr Realist. Ich bin eher jemand, der mit offenen Augen durchs Leben geht und Chancen wahrnimmt, wen sie sich auftun. Ich wünsche mir, dass unsere Kundinnen und Kunden natürlich in erster Linie unser Essen mögen und ich wünsche mir, dass wir den Zürcherinnen und Zürchern den Ayurveda mit einer gewissen Leichtigkeit vermitteln können.”
Dein persönlicher Bezug zu Ayurveda?
“Bevor unser Sohn vor acht Jahren geboren wurde, waren mein Partner und ich für mehrere Monate in Asien, darunter auch in Indien und Sri Lanka, unterwegs. Damals war die Zeit für mich aber noch nicht reif und ich habe den Zugang zu Ayurveda oder Yoga nicht gefunden. Mein Leben fand damals noch ziemlich an der Oberfläche statt. Ich interessierte mich nur für das Reisen und der Spass stand immer bei allem im Vordergrund. Die Frühgeburt unseres Sohnes und sein damit verbundener 3-monatiger Spitalaufenthalt hat mir den Boden unter den Füssen weggezogen. Auf wundersame Weise hat sich mit diesem Erlebnis aber eine neue Tiefe in mir aufgetan und nicht viel später bin ich dann wieder mit Ayurveda in Berührung gekommen. Nun war ich auch offen und bereit dafür.”
Warum sollte ich mir einen «Weekly Treats» gönnen, was könnte mich erwarten?
“Es geht darum sich und seiner Gesundheit bewusst etwas Gutes zu tun. So viele Menschen, auch in meinem Umfeld, haben Verdauungsbeschwerden und erachten dies als ganz normal. Blähungen nach dem Essen, Müdigkeit, saures Aufstossen. Oder sie fühlen sich zu schwer, zu leicht oder sonst wie nicht wohl in ihrem Körper. Wir wollen zeigen, dass das nicht sein muss. Natürlich kann man nicht 51 Wochen im Jahr ungesund leben und dann von einer Woche «Weekly Treats» Wunder erwarten. Aber ich bin überzeugt, dass wenn man dieses Wohlgefühl einmal erfährt, man es nicht einfach wieder ziehen lassen will. Unsere "Weekly Treats" sollen quasi der erste Schritt in die richtige Richtung sein. Aber klar, den Weg danach gehen muss jeder für sich selbst.”
Ist es schwierig sein Dosha (Vata, Pitta, Kapha) herauszufinden?
“Jein. Grundsätzlich wird das Dosha von einem Ayurveda Therapeuten oder Mediziner bestimmt. Manchmal ist das eigene Dosha zu kennen aber ein bisschen wie ein Muster ohne Wert. Denn, was wir wissen müssen zeigt uns unser Körper. Leide ich unter zu viel Trockenheit im Körper, ist dies ein Zeichen von einem zu hohen Vata. Dann ist eine Vata-reduzierende Kost angesagt. Leide ich an Übersäuerung, brauche ich eine Pitta-reduzierende Kost. Beschwerden sind immer mit einem Dosha verknüpft und dann geht es darum, dieses Dosha wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Wenn ich jetzt weiss, dass ich eine Kapha-Konstitution habe und an Übersäuerung leide, sind trotzdem Pitta-reduzierende Massnahmen nötig. Erst wenn alles wieder in Balance ist, ernährt man sich gemäss der eigenen Konstitution.
Hier gehts zum Dosha-Test.
«Daily Goods» direkt nach Hause oder ins Büro geliefert: Was kommt beispielsweise auf den Teller?
Grüner Salat mit Apfelessig-Petersilien-Vinaigrette
Warmer Karottensalat
Rosinen-Couscous
Marokkanischer Kichererbsen-Eintopf
Mandel-Zimt-Dattel-Laddoo